
8
Achim –
Ein historischer Rückblick
Ein Spaziergang durch die Achimer Geschichte
Die heutige Stadt Achim setzt sich seit der Gebietsreform
von 1972 aus den Ortsteilen Baden,
Bierden, Bollen, Embsen, Uesen, Uphusen und
der 1949 zur Stadt erklärten Gemeinde Achim
zusammen.
Vorgeschichtliche Funde und im 19. Jahrhundert
zerstörte Großsteingräber aus der Steinzeit weisen
auf frühe Lebensformen hin. Als nach dem
Ende der Völkerwanderung
die Stämme Europas
zur Ruhe kamen, siedelten sich in unserem Gebiet
die Sachsen
an. Die Region Achim gehörte zum
Gau (Gow) Wigmodien und die Siedlung Achim
dürfte in dieser Zeit Kult- und Gerichtsstätte gewesen
sein. Nach der Christianisierung durch Karl
den Großen wurde Achim Teil des Erzbistums Bremen
und der Erzbischof war zugleich Landesherr.
Nun setzte die Geschichtsschreibung ein und mit
1013 ist der Ortsteil Baden der älteste urkundlich
erwähnte Ort, gefolgt von Bierden mit 1059. Achim
selbst trat 1091 erstmals als „Acheim“ ins Licht
der Geschichte. Hier hielt der Bremer Erzbischof
und sein Gefolge Gericht über den Hoyaer Adligen
Gerhard von Stumpenhusen. Das deutet daraufhin,
dass in Achim schon ein Kirchenbau bestand.
Die heutige St. Laurentius
Kirche, im romanischen
Baustil begonnen
und später gotisch erweitert,
wurde 1257 erstmals urkundlich erwähnt.
War von 1226 an der Vogt der Burg Langwedel
Verwalter der Region, wählten die freien Bauern
von Achim und Umgebung um 1450 ihren eigenen
Gerichtsherren, den Gohgrefen. Dieses Amt wurde
bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges immer
von einem Mitglied der Adelsfamilie Clüver ausgeübt.
Die Gerichtsstätte lag auf einer mit Linden
bestandenen Wurt in der Nähe der Kirche.
Im Dreißigjährigen Krieg erlitt der Ort Achim großen
Schaden. 1626 lagerte am Dorfrand das Heer
des Dänenkönigs Christian IV. Ein Pulverwagen
fing Feuer, explodierte und die umherfliegenden
Funken setzten den Ort in Brand. Am Ende
standen nur noch zwei Häuser
und die steinerne
Kirche. Als 1648 die Kirchenglocken den Frieden
verkündeten, war das Gohgericht Achim Teil des
schwedischen Königreichs. Der frei gewählte
Gohgrefe wurde abgesetzt und durch einen
schwedischen Beamten ersetzt. Das ehemalige
Erzbistum Bremen und das Bistum
Verden wurden
als „die Herzogtümer Bremen und Verden“ weiter
verwaltet.