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mit der Bundeswehrreform nach Ende des Kalten
Krieges wurde die Steuben-Kaserne Achim Ende
2003 geschlossen. Nach Verkauf und Abbruch
der Kasernenbauten entstanden auf dem Gelände
Wohnhäuser. Das einstige Übungsgelände lädt
jetzt als Stadtwald zu Spaziergängen ein.
Ein dunkles Kapitel in der Achimer Geschichte ist,
wie im gesamten Deutschland, die Zeit des Nationalsozialismus,
in der Achim ein regionales Zentrum
dieser Bewegung bildet. In diese Zeit fallen
die Zerstörung der Synagoge und des jüdischen
Friedhofs und die Vertreibung und Ermordung der
jüdischen Mitbürger. Auch gab es in dieser Zeit
Zwangsarbeitslager in Uphusen und Uesen.
In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges
fällt auch die Sprengung der 1928 eingeweihten
Weserbrücke in Uesen. Auf Betreiben der Stadt
Achim und des Kreises Verden konnte diese
wichtige Verkehrsverbindung zwischen Achim und
Thedinghausen schon 1951 durch einen Neubau
wieder hergestellt werden.
Der große Aufschwung für Achim kam im Jahre
1948 mit der Einführung der D-Mark. Jetzt konnte
der Ausbau der 1927 begonnenen Abwasserkanalisation
und die zentrale Wasserversorgung
über das gesamte Stadtgebiet fortgeführt werden.
Das anfallende Abwasser wurde zunächst in der
Marsch verrieselt, wird aber seit 1965 in einer Kläranlage
gereinigt. Für die Trinkwasserförderung
waren im Stadtgebiet Brunnen angelegt, doch seit
1966 liefert das Wasserwerk Wittkoppenberg das
nötige Trinkwasser.
Auch der Ausbau der Straßen wurde in Angriff
genommen und über die nächsten Jahre kontinuierlich
weitergeführt. Schon früh zeigte sich,
dass die Obernstraße im Innenstadtbereich als
Hauptverkehrs- und Geschäftsstraße dem zunehmenden
Verkehr nicht mehr gerecht wurde. Die
Lösung dieses Problems brachte 1990 eine Stadtkernumgehung.
Der nun verkehrsfreie Teil der
Obernstraße ist seit 1991 Fußgängerzone. Hier
findet zweimal wöchentlich der Wochenmarkt statt.
Auch Stadtfest und Kinderstadtfest, Weihnachtsmarkt
und kulturelle Veranstaltungen werden hier
ausgerichtet.
Seit 1945 stiegen die Einwohnerzahlen Achims
ständig an. Waren es zum Kriegende die Flüchtlinge
und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten,
kamen von 1965 an, auf Grund des Mangels
an Arbeitskräften, Menschen aus der Türkei
als Gastarbeiter nach Achim. Viele von ihnen blieben
in Achim und bilden heute durch Nachzug von
Familienangehörigen einen nicht unwesentlichen
Anteil der Bevölkerung. Ebenso haben in den 60er
Jahren viele Bremer Bürger die Großstadt verlassen
und in Achim ein neues Zuhause gefunden. So
zählte Achim auch mit der Gebietsreform von 1972
am Ende des Jahres 2004 über 30.000 Einwohner.
Ein großer Teil des erforderlichen Wohnraums
wurde durch Siedlungsbau abgedeckt. Als größtes
Wohnungsbauprojekt entstand ab 1964 nördlich
der Eisenbahn das Wohngebiet „Achimer Vahr“,
heute als Magdeburger Viertel bezeichnet. Neben
den Einfamilienhäusern entstanden auch etliche
Hochhäuser. Viele dieser Häuser werden mit Fernwärme
aus dem 1965 erbauten Fernheizwerk versorgt.
Es war das erste im norddeutschen Raum
und wurde 1983 in ein Blockheizkraftwerk umgebaut.
Dieses erzeugt neben der Fernwärme auch
Zigarrenmacherdenkmal am Rathaus
Honigkuchenfassade