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gerzone vor dem Rathaus
steht das Zigarrenmacherdenkmal
und vor dem alten Amtsgericht die
Skulptur „Der Vorleser“.
Mit der Ansiedlung einer Brotfabrik (1902) und
einer Maschinenfabrik mit Brunnenbohranstalt
(1904) entstand im Bereich des Bahnhofs ein
erstes Industriegebiet. Ebenfalls 1904 nahmen in
Uesen
und 1926 in Uphusen zwei Hartsteinwerke
ihre Produktion auf und setzten damit
eine um
1827 begonnene, aber später zum Erliegen
gekommene
Ziegelfabrikation fort.
Die Eisenbahn brachte auch die ersten Touristen
nach Achim, Baden und Uphusen. Für die Bremer
Bevölkerung wurde es „chic“, in den noch weiten
Naturflächen zu wandern,
die unsere Orte in Form
von, mit Heide bewachsenen Sanddünen umgaben.
In allen Orten gab es größere Ausflugslokale,
in denen
nach der Wanderung bei flotter Musik getanzt
wurde. Besonders Baden, mit seinem abrupt
abfallenden
Weserhang und dem von dort weiten
Blick über die Weserniederung, wurde zu einem
großen Anziehungspunkt. Von Bremen fuhren des
Sonntags mehrere Ausflugsdampfer hierher und
brachten Hunderte von Ausflüglern. In Achim lud
der 1889 angelegte Bürgerpark zum Wandern ein.
Um die Pflege dieser kieferbewaldeten Dünenlandschaft
kümmerte sich der Verschönerungsverein.
Die höchste Düne, der Kosakenberg,
diente als Aussichtspunkt über das weite Wesertal.
Nach 1945 fällt der Baumbestand der Brennstoffknappheit
zum Opfer und kurz darauf wurde
die Düne im nahen Kalksandsteinwerk Uesen zu
Mauersteinen verarbeitet. Die nun ebene Fläche
bot dringend benötigtes Bauland und so entstand
hier ab 1949 die Bürgerparksiedlung, eine neue
Heimstatt für Flüchtlinge und Heimatvertriebene.
Heute erinnern nur noch Straßennamen wie
„Am Bürgerpark“ und „Am Kosakenberg“ an das
einstige Achimer Erholungsgebiet.
Der Eintritt in das Technikzeitalter setzte sich um
1890 mit dem Einzug des Telefons fort. Die spärliche
Straßenbeleuchtung mittels Petroleumlampen
wurde ab 1900 durch Gaslaternen ersetzt, die von
einer Acetylengasanstalt
gespeist wurden. Doch
diese Acetylengasanstalt
war nur der Übergang zu
einem 1909/10 erbauten Steinkohlegaswerk. Die
Verwaltung übernahm die Gaswerke Achim AG.
Mit dem erzeugten Stadtgas konnte nun auch der
Energiebedarf der Haushalte gestillt werden. 1970
erfolgte stadtweit die Umstellung auf Erdgas.
Schon vor 1900 plante man für Achim die Versorgung
mit elektrischem Strom, doch der Erste
Weltkrieg verhinderte die Ausführung. So bekam
Achim erst 1920 einen Anschluss an das
Elektrizitätsversorgungsnetz.
Heute liegt die Energieversorgung
der Stadt in den Händen der Stadtwerke
Achim AG.
Im Uesener Dünengebiet, wo einst die kaiserliche
Reiterei den Geländeritt übte, entstand 1916 ein
Öllager für die kaiserliche Marine. Nach 1933 übernahm
die Kriegsmarine die Anlage. Nach 1945 erfolgte
die Sprengung der Tanks durch die britische
Besatzung. Mit Gründung der Bundeswehr entstand
auf dem Öllagergelände ein Kasernenbau, in
den Ende 1957 die ersten Soldaten einzogen. Doch